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Abformung

Bei allen Arten von Zahnersatz wie Inlays, Kronen, Brücken oder Prothesen (sowie Zahnschienen) muss zunächst ein Abdruck – die Abformung – des Gebisses genommen werden. Die genaue Art und Methodik der Abformung richtet sich nach der Problemstellung, die behandelt werden soll. Sie kann neben der Darstellung der Zahnreihen auch das Zusammenspiel von Schleimhaut und Bändern im Mundraum berücksichtigen.

Wozu dient der Abdruck?

Durch die Abdrucknahme entsteht eine „Negativform“ des Gebisses, auf deren Basis durch Ausgießen ein Modell erstellt wird. Das Modell ist für die weiteren Schritte zur Anfertigung des Zahnersatzes notwendig, dient aber auch zur Diagnose und Therapieplanung.

Abformlöffel Abformlöffel (1)

Als Abformmaterialien dienen häufig Silikon oder Polyether. Mit einem Abformlöffel (1) wird die jeweilige Masse auf den Zahnbogen von Ober- bzw. Unterkiefer gesetzt. Durch die vorteilhaften Fließeigenschaften der Materialien werden die Zahnreihen äußerst exakt und dimensionsgetreu dargestellt. Unterstützend kann zum Beispiel die Doppelfadentechnik Verwendung finden, bei der zur Verbesserung der Abformungsgrenzen zwei Fäden in die Rille zwischen Zahn und Zahnfleisch gelegt werden.

Eine besondere Abdruckmethode stellt die Hydroabformung mit Hydrokolloiden dar. Diese sind mit Gelkissen vergleichbar, deren Inhalt bei Erwärmung in einen flüssigen Zustand übergeht und beim Wiederabkühlen auf Zimmertemperatur zu einer gummiartigen Masse wird. Durch die Flexibilität und gleichzeitige Formstabilität lassen sich so äußerst präzise Abdrücke nehmen.

Die hohe Detailgenauigkeit der Abformung sorgt für präzise Übergangsstellen vom späteren Zahnersatz zur natürlichen Zahnsubstanz. Ein solcher passgenauer Randschluss hilft, das Eindringen von Bakterien in den Zahn und die Anlagerung von Zahnbelägen an der entsprechenden Übergangsstelle zu vermeiden. Bakterielle Zahnbeläge sind die Auslöser für Karies, Zahnfleischentzündungen und Parodontitis.

Abformung

Hinweis

Den Abdruck des Gebisses fertigt der Zahnarzt an.

Die digitale Abdrucknahme

Moderne CAD/CAM-Verfahren zur Planung und Herstellung von Zahnersatz ermöglichen teilweise, die Abdrucknahme rein digital durchzuführen (optischer Abdruck). Dabei wird die entsprechende Stelle im Mund mit einer 3D-Kamera vermessen und eingescannt.